Ein neues Lebensgefühl

Ein neues Lebensgefühl

Viele unserer geretteten Hunde kommen in einem Zustand an, den man sich kaum vorstellen kann. Bisher mussten sie ihr Leben auf der Straße verbringen oder ein trauriges Schicksal hinter dunklen und kalten Tierheimmauern fristen.

Verfilztes Fell, das noch nie eine Bürste gesehen hat, Hautentzündungen und Bakterien, die sich im Dreck festgesetzt haben, wundgelaufene Pfoten und lange Krallen, die jeden Schritt schmerzhaft machen. Viele dieser Hunde tragen Narben, sowohl auf der Haut als auch in ihren Köpfen. Einige haben abgebrochene und kaputte Zähne von dem Versuch sich durch Gitterstäbe zu beißen, oder sind stark abgemagert, weil sie nur wenig Futter erhalten haben. Viele Hunde haben offene Wunden, gebrochene Knochen oder alte Verletzungen, die niemals behandelt wurden. Andere leiden unter akuten Infektionen oder Krankheiten, die unbehandelt geblieben sind und ihnen große Schmerzen bereiten.

Die Aufgabe unserer Tierschützer und Tierärzte besteht zunächst darin, diese Hunde zu stabilisieren. Geduld und liebevolle Zuwendung sind dabei zwar essenziell, doch an erster Stelle steht erstmal die medizinische und körperliche Versorgung. Dies ist die Voraussetzung, damit der nächste Schritt ins neue Leben gemacht werden kann.

Das verfilzte Fell wird vorsichtig geschoren, Wunden werden behandelt, und die Hunde werden gebadet – oft zum ersten Mal in ihrem Leben. Diese eine kleine Zuwendung lässt die meisten unserer Hunde bereits ganz anders laufen: Ihre Bewegungen wirken freier und die Augen sind direkt wacher.

Was muss das wohl für ein Gefühl sein, sich das erste Mal in seinem Leben sauber und frisch zu fühlen? Frei von verfilztem Fell, Schmutz und Parasiten, die den Körper belastet haben. Die Erfahrung, sich im eigenen Körper wohlzufühlen, ist für viele dieser Hunde ein völlig neues und befreiendes Gefühl. Es ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem Leben, in dem sie sich geliebt, sicher und geborgen fühlen dürfen.