Vom Straßenhund
zum Drogenfahnder

Beispielgebend sind hier auch all die Dienst- Rettungs- und Therapiehunde rund um den Globus, die zuvor auch ihr Leben auf der Straße fristen mussten bevor sie von Tierschützer aufgenommen und vermittelt wurden.

Türkische Straßenhunde machen Karriere

Straßenhunde haben oftmals gegenüber vielen ihren Artgenossen einen entscheidenden Vorteil. Sie sind aufgrund ihres Lebens auf der Straße besser sozialisiert, sind “Rudelfähig” und durch die harten Lebensumstände sehr lernschnell. Das macht diese Hunde besonders wertvoll. Und genau hier setzen wir mit unseren Ausbildungsprojekten an. Und wenn dann noch die Einheimischen vor Ort erkennen, welche Potential in diesen Hunden stecken, ist bereits ein erster, wichtiger Schritt zum Umdenken getan. 

Beispielgebend sind hier auch all die Dienst- Rettungs- und Therapiehunde rund um den Globus, die zuvor auch ihr Leben auf der Straße fristen mussten bevor sie von Tierschützer aufgenommen und vermittelt wurden.

Hier möchten wir Ihnen nun gerne einiger unserer Hunde vorstellen.

Dukkha - Vom Straßenhund zum Drogenfahnder

Dukkha, ein Streuner dessen Leben bereits am seidenen Faden hing bis Fathi (Sohn unserer Pflegestelle in der Türkei) ihm auf seinem Nachhauseweg von der Schule begegnete. Die Geschichte erzählt auch von Eda, dem kleinen Mädchen, das letztlich den Mut hatte, diesen geschundenen Hund anzuleinen um ihn auf unsere Pflegestelle in Antalya/Türkei zu bringen. Aber auch von Anna unserer aktiven Mitarbeiterin vor Ort die bereits schon seit Tagen damit beschäftigt war, Leinen und Halsbänder zu verteilen, um die leidende Fellnase einzufangen.

Und natürlich davon, wie er letzlich in Deutschland zum Drogenfahnder wurde!

Dukkha = indisch: Hoffnung

Für uns war klar, dass dieser besondere Hund einen ganz besonderen Namen verdient hat. Sein Schicksal hat uns einfach sprachlos gemacht. Und so sind wir auf den Namen Dukkha gekommen. Dukkha steht im Buddhismus für Leiden, Kummer und Elend. All dies hatte der arme Kerl viel zu lange ertragen müssen, ohne dass sich jemand für sein Leiden zuständig fühlte. Ohne Futter, ohne Wasser, ohne Schutz oder medizinische Versorgung, irrte er in diesem erbärmlichen Zustand durch die Straßen, bis er dem Sohn von Anne Neuner über den Weg lief. Kurze Zeit danach befand sich Dukkha bereits in der Obhut von Anne und unter veterinärmedizinischer Betreuung durch Dr. vet. Mesut Kemer. Allerdings waren Dukkhas Lebenschancen so gering, dass wir uns lange überlegten, seine Geschichte überhaupt zu veröffentlichen. Zu unser aller Freude entwickelte sich Dukkha zwar langsam aber stetig, so dass wir gerne seine abenteuerliche Geschichte erzählen möchten.

Mein Name ist Dukkha und das ist meine Geschichte

Niemals vorher hatte ich ein richtiges Zuhause und bin daher alleine durch die türkischen Straßen und Wälder gestromert. Obwohl ich erst 2 Jahre alt war, kannte ich nichts anderes als das Leben auf der Straße. Viele, die mir begegnet sind, haben mich getreten, geschlagen und verjagt. Ich hatte sehr schlimme Räude. Durch meine Krankheit fand man mich abstoßend und hässlich. Dabei bin ich niemals aggressiv gewesen und wollte doch nur Hilfe bekommen. Doch keiner wollte mir helfen.

Bis zu diesem gewissen Tag an dem man auf mich aufmerksam wurde. Vorsichtig geworden hatte ich Angst  und lief weg. Anna, meine spätere Pflegemutti hatte daher ein ganzes Dorf aktiviert. Überall wurden von Care-4-Life e.V. Leinen und Halsbänder verteilt, verbunden mit der Bitte an alle Bewohner, mich „aufzuhalten”, damit mir geholfen werden kann. Doch niemand traute sich und kam mir wirklich nahe. Der Ekel und die Angst vor mir, waren einfach zu groß.

Dukkha mit Eda

Doch dann kam die kleine Eda. Meine erste kleine Freundin. Ein damals ca. 5 Jahre altes Zigeunermädchen. Ihr Leben war fast so schwer wie meines. In einem Backsteinhaus ohne Fenster und Türen, ohne fließend Wasser und Strom, lebt sie dort mit Bruder, Schwester, Oma und den Eltern.

Nur sie hatte den Mut und kam zu mir um mir zu helfen. Sie band mir Halsband und Leine um, und brachte mich zu Anna, der Tierschützerin von Care-4-Life e.V., die mich bis zu meiner Ausreise (von der ich damals natürlich noch nichts ahnte) so sehr behütete und pflegte und gemeinsam mit dem Tierarzt Mesut behandelte. Sie hatte gegen mein unerträgliches Hautjucken und neben den anderen Medikamenten, die ich bekam ein Geheimrezept: Jeden Tag pflegte sie mich mit Penaten-Creme! Das hat mir ganz toll geholfen! Meine Räude ist gut geheilt auch das jucken war damit besser zu ertragen und jeder neue Tag war ein weirerer Schritt in mein neues Leben. 

Nun fehlte nur noch ein neues Herrchen oder Frauchen für mich. Und alles wäre wunderschön. Ab Oktober 2008 war ich ausreisefähig. Aktuelle Fotos von mir und Neuigkeiten konnte damals jeder über „meinen“ Verein bekommen. Ein treuer Begleiter und Freund würde ich für meinen Besitzer sein, denn meine Dankbarkeit für mein zweites Leben war riesengroß.

Eine Bitte hatte ich allerdings noch: Meine kleine Freundin Eda, die mir mein Leben gerettet hat, konnte nicht in die Schule gehen, da hierfür kein Geld da war. Diesem kleinen Mädchen wollte ich meine Dankbarkeit zeigen und suchte Menschen, die mir dabei helfen. Care-4-life e.V. und viele nette Leute haben ihr dies ermöglicht – nicht nur mein Traum war erfüllt. Ich freute mich auf mein neues Leben in Deutschland.

Euer Dukkha

Nicht nur Dukkha braucht dringend Hilfe

Unser Dukkha soll stellvertretend für alle Streuner dieser Welt, und dem damit verbundenen Leid dieser Tiere stehen.

Wir hatten uns damals zu dieser Aktion entschlossen, um mit Dukkha und seiner Geschichte der Welt zu zeigen, welch Potenziale in „Straßenkötern” stecken können. Dukkhas Geschichte soll aber auch den verantwortlichen Politikern aufzeigen, dass es an der Zeit ist, zu handeln. Die verantwortlichen Politiker müssen einsehen, dass zwingend europaweit flächendeckende Kastrationspolitik betrieben werden muss. Dass Streunertiere in die vorhandenen Tierschutzgesetze aufgenommen werden müssen – bisher finden sie in KEINEM Tierschutzgesetz eine Lobby. Daher steht es auch jeder Stadt/Gemeinde/Land frei, wie man sich dieser Tiere entledigt. Auch in Deutschland – wo doch das Tierschutzgesetz fest im Grundgesetz verankert ist, finden Streuner (in unserem Fall Katzen) keine Berücksichtigung. Es sind die Tierschutzvereine – private Initiativen oder Tierheime, die sich um diese Tiere und deren Leid kümmern, auch die damit verbundenen Kosten aus ihrer eigenen Tasche bezahlen.

Silvia Greene, Anna Neuner, Dr. Mesut Kemer

Zahlen weltweit belegen schon heute, dass weder durch Vergiftungsaktionen noch durch einfaches Erschlagen, vergiften dieser Tiere sich etwas an der Überpopulation und dem damit verbunden Leid dieser Tiere ändert.

Vielmehr ist es einfach unmenschlich und mehr als fragwürdig, mit solch barbarischen Mitteln und Methoden die Zahl der Streuner unter Kontrolle bekommen zu wollen. Man könnte es fast mit der Angst zu tun bekommen, wenn man sich überlegt, dass es Menschen sind, die in „gehobenen Positionen” sitzen – Gemeinderäte, Bürgermeister, Politiker – die Tötungen von Streunern anordnen, in Auftrag geben, sie billigend in Kauf nehmen und im 3. Jahrtausend noch davon ausgehen, dass man mit derartigen Methoden eine Lösung der Überpopulation von Streunern erzielen kann. „Seit wann war Gewalt schon mal die Lösung für ein Problem !?“

Diese Maßnahmen verursachen nicht nur unnötiges Leid, sondern sind auch kontraproduktiv: Die Natur stellt ihr Gleichgewicht immer selbst wieder her und dadurch bewirken diese Maßnahmen das genaue Gegenteil, von dem Ziel. Die Zahl der Streuner nimmt zu! Ein Hund oder eine Katze wirft danach statt vier Welpen acht oder neun Tiere. Man kennt dies schon aus Zeiten der Pest, in der danach die Zahl der Mehrlingsgeburten zunahm.

Geburtenkontrolle durch Kastrationen ist das einzige und das Wichtigste, das wir tun können, um Hunden und Katzen zu helfen. Jeder einzelne Streuner, ob Hund oder Katze, stammt von einem nicht kastrierten Tier ab. Indem wir durch Kastrationen weitere Geburten verhindern, ersparen wir unzähligen Tieren einen Tod durch Hunger oder Vergiftung auf der Straße.

Dukkhas TV-Doku

Dukkhas TV-Doku namens „Dukkha – Vom Straßenhund zum Drogenfahnder“ startete bei VOX am 07.11.2009 in der Sendung Hundkatzemaus, immer samstags um 18:00 Uhr und sonntags um 7:00 Uhr.

Hundetrainer Uwe Friedrich mit Dukkha

Die, zehnteilige Miniserie bei hundkatzemaus erzählte die Geschichte von ‚Dukkha‘, einem todkranken türkischen Straßenhund, der in einem kleinen Dorf bei Antalya gefunden, von der Tierschutzorganisation ‚Care-4-life e.V.‘ gesundgepflegt und schließlich in Deutschland zum Drogenspürhund ausgebildet wird.

‚Dukkha‘ einhalb Jahre alt und schwer von Räude gezeichnet, als ihn Kinder auf der Straße entdecken und zu Anna Neuner, einer deutschen Tierschützerin bringen. Anna arbeitet in der Region Antalya für die Tierschutzorganisation ‚Care-4-life e.V.‘. Da sich Dukkha bei ihr zu einem prächtigen und gelehrigen Hund entwickelt, fasst die deutsche ‚Care-4-life e.V.‘-Vorsitzende Silvia Greene den Entschluss, ihn zum Drogenspürhund ausbilden zu lassen. Sie will damit ein Zeichen setzen, den Menschen und den Politikern vor Augen führen, was in einem ‚räudigen Straßenköter‘ stecken kann. Für dieses ungewöhnliche Vorhaben gewinnt sie den Hundetrainer Uwe Friedrich. hundkatzemaus begleitet die mehrmonatige Ausbildung von ‚Dukkha‘, zeigt Höhen und Tiefen, Rückschläge und Glücksmomente. Am Ende beweist ‚Dukkha‘ auf eindrucksvolle Weise, dass er den leistungsfähigen Profi-Vierbeinern auf dem Frankfurter Flughafen in nichts nachsteht.

Die erste Folge zeigte ‚Dukkhas‘ traurige Vergangenheit in der Türkei, seine letzten Tage in Antalya, seine Abholung durch Silvia Greene und die Ankunft am Stuttgarter Flughafen, wo ihn Uwe Friedrich in Empfang nimmt und in sein Trainingscenter in den Schwarzwald bringt.

Care-4-life sagt Danke:

  • allen Zuschauern, die Dukkhas 12-teilige Miniserie bei hundkatzemaus verfolgt haben und die vielen Glückwünsche und Spenden, die wir in diesem Zusammenhang bekommen haben

  • dem gesamte Team von DOCMA-TV unter der Leitung von Herrn Dr. Gerald Krakauer

  • dem TV Sender VOX

  • Herrn Uwe Friedrich und dem Team des Hundezentrum TEAMCANIN

  • ALSA-Hundewelt für ihr goßzügiges Sponsoring in all der Zeit

  • der Firma GRAFIT. prepress & webdesign für die extra schnelle Programmierung eines perfekten Redaktionssystems, so dass unsere „neue“ Internetseite noch rechtzeitig zur ersten Sendung fertig werden konnte

  • Sera-Hotel / Antalya für die freundliche Unterstützung beim finalen Dreh

  • alle ,die uns immer wieder sei es durch Mails, freundliche Telefonate etc., unterstützt und motiviert haben.

  • unserer kleinen Freundin Eda, die den Mut hatte, Dukkha einzufangen und zu uns zu bringen

  • allen Medienvertreter aus der Türkei sowie in Deutschland für die aktuelle und objektive Berichterstattung

  • allen, die an dem Projekt außerdem noch mitgewirkt hatten

Ohne Euch alle wäre dies so nicht möglich gewesen! DANKE.

Dukkhas Pressegeschichten

Über Dukkhas spannende Geschichte wurden mehrere Berichte in unterschiedlichen Zeitschriften verfasst. Zu finden sind alle Artikel unter Pressemitteilungen.

 

Julia Sahin & Uwe Friedrich zusammen mit Dukkha zu Besuch in Antalya

Bereits seit Beginn unserer Zusammenarbeit / Kooperation war es für Julia und auch für Uwe ein „MUSS“ unsere Pflegestellen vor Ort in Antalya persönlich anzuschauen, um sich dabei auch ein Bild der Situation vor Ort zu machen.

Uwe war es auch ein besonderes Anliegen, sich bei diesem Besuch bei Anna, Eda und auch bei Herrn Dr. Kemer für ihre Hilfe an Dukkha zu bedanken. Auch wollte er sich bei dieser Gelegenheit ein Bild von der Region machen, in der Dukkha auf der Suche nach Hilfe unterwegs war.

Gesagt getan wurde dieser Besuch zu den Dreharbeiten der Sendung Hundkatzemaus bei VOX in die Tat umgesetzt. Mit 240 Kilo an Tierschutzgepäck startete unser Flieger am 01.12.2009 von Stuttgart nach Antalya.

Für Anna und Herrn Dr. Kemer ein großer Tag, denn normalerweise kommt keiner der Hunde, die sie gepflegt und gehegt hatten, jemals wieder zurück nach Antalya um sie dort zu besuchen. Die Vorfreude war dementsprechend groß auf beiden Seiten, denn auch für uns war es eine besondere Situation.

In Antalya angekommen hat Uwe sich in seiner Funktion als Hundetrainer auch gleich alle Hunde auf unserer Pflegestelle angesehen und sich über deren Schicksal und Geschichte durch Anna berichten lassen. Natürlich gab es auch jede Menge hilfreiche Tipps im Umgang mit Hunden allgemein. Julia hätte sich für diese Zeit am liebsten 10 Hände gewünscht, da sie bei der Anzahl der Hunde nicht wirklich wusste, welchen sie zuerst streicheln sollte. Am liebsten hätte sie alle eingepackt und mitgenommen. Da Julia aber bereits selbst schon 2 ehemalige Streuner aus der Türkei hat, war eben nur streicheln angesagt.

Bei den abendlichen Gassirunden von Uwe zusammen mit Dukkha hatte er jedes mal mindestens 5 Straßenhunde im Schlepptau die einfach freudig mitgelaufen sind. Uwe, jedes Mal sichtlich angetan, wie freundlich diese Streuner doch allesamt waren. Auch was für wunderschöne Tiere es doch sind, die ihr Leben auf der Straße verbringen müssen. Uwe hätte am liebsten genau wie Julia einige davon eingepackt und mitgenommen, aber bei 3 Eigenen ist das nicht drin.

Für alle Seiten war dieser Besuch ein voller Erfolg und man verabschiedete sich mit den Worten “ Bis bald…“