Kastrationen von Straßentieren

Kastrationen von Straßentieren gegen die Überpopulation

Wir möchten aufklären!

Kastrationen von Straßentieren gehört bei Tierschützern zu ihrer täglichen Arbeit. In unserem Beitrag „Ratgeber für Touristen“ schrieben wir bereits, dass Streuner in der Türkei ein gewohntes Bild sind. Dies sowohl für Touristen als auch für die Einheimischen, die jedoch kulturell damit nicht immer konform sind. Die Zahlen an streunenden Katzen und Hunden ist kaum zu überschlagen und zu einem echten Problem geworden.

Um diesem Problem und der Überpopulation entgegen zu wirken, ist es wichtig so viele Katzen und Hunde auf den Straßen zu kastrieren! Dies verbessert die Situation vor Ort sowohl für die Einheimischen als auch für Touristen. In erster Linie wird damit aber den Straßentieren geholfen: Eine Kastration erhöht die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Tiere.

Weswegen Kastrationen von Straßentieren enorm wichtig für die Tierschutzarbeit ist, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag erläutern.

Grundlegende Einführung in de Fortpflanzungsbiologie

Was Sie zuerst wissen müssen, ist, dass die Läufigkeit von Hündinnen nicht von der Jahreszeit abhängt. Eine Hündin kann alle sechs bis Monate läufig werden und kleine Rassen sogar alle vier Monate. Dies bedeutet, dass eine Hündin zweimal im Jahr Welpen austragen kann und somit bis zu 20 Nachkommen pro Jahr. Im Gegensatz zu Menschen besitzen Hündinnen keine Menopause. Ab dem Alter von ca. 7 Jahren werden diese allerdings seltener läufig, beziehungsweise die Intervalle der Läufigkeit werden länger. So dann kann die erste Läufigkeit bei Hündinnen (je nach Rasse) bereits im Alter von sechs Monaten auftreten.

Bei Katzen verhält sich dies ähnlich. Katzen sind unglaublich fruchtbare Tiere. Zum Vergleich: Eine gewöhnliche Hauskatze kann bis zu drei Mal im Jahr werfen und bringt durchschnittlich bis zu fünf Junge auf die Welt. Eine wissenschaftliche Hochrechnung dieser Fakten hat ergeben, dass eine Katze inklusive Nachkommen in ca. 7 Jahren in der Theorie 400.000 Welpen gebären kann.

Mit Vergiftungen gegen die Überpopulation

Die Zahlen, die wir Ihnen vorgestellt haben, lassen erahnen, wie rasant die Populationen von Straßentieren innerhalb kurzer Zeit wachsen können. Folglich ergibt sich, dass aus der Masse an nicht kastrierten Tieren sehr schnell ein ernsthaftes Problem werden kann.

Um dagegen anzukommen, kommt es nicht selten vor, dass Hunde und Katzen von der Straße eingefangen und verbrannt, erschlagen oder vergiftet werden. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass diese unmenschlichen Methoden die Populationen nicht sinken lassen. Eher noch steigen diese drastisch und das Leid der Tiere erhöht sich. Zudem ist es menschlich höchst fragwürdig, derlei barbarische Mittel und Methoden überhaupt anzuordnen oder durchzuführen. Wir möchten diese Angelegenheit nicht schön reden, denn Fakt ist: Es gibt zahlreiche Gemeinden, Bürgermeister und Politiker, die derlei Methoden in Auftrag geben und billigen. Es ist unnötig zu erwähnen, dass diese Menschen auch glauben, dass sie mit diesen Mitteln gegen die steigenden Populationen ankommen. Und warum das Ganze? Kastrationen von Straßentieren und Haustieren ist nicht immer mit religiösen und moralischen Werten in diesen Ländern vereinbar.

Dies ist ein Trugschluss, denn die Natur wird das Gleichgewicht immer wieder selbst herstellen. Konkret bedeutet dies, dass ein Hund oder eine Katze nach derartigen „Säuberungsaktionen“ nicht nur vier Welpen gebären, sondern acht oder neun.

Der einzig effektive Weg gegen die Überpopulation und somit gegen das Leid zahlreicher Straßentiere ist die überwachte Geburtenkontrolle. Nur mit Kastrationen von Straßenhunden können eine Vielzahl von Geburten verhindert werden und nur auf diesem Weg können wir unzähligen Tieren Leid, den Hungertod und Vergiftung ersparen.

Kastrationen von Straßentieren stoppen das Elend

Stellen Sie sich eine unkastrierte Hündin vor, die an der Kette lebt. Sie bewacht entweder Herden von Nutztieren oder Felder oder Grundstücke oder vielleicht ist sie auch an der Kette, damit sie nicht wegläuft. Stellen Sie sich vor, dass diese Hündin läufig wird und nicht von der Kette kommt. Die Hündin ist in Folge eingeschränkter Mobilität gegenüber ihren Artgenossen im Nachteil: Sie ist umherstreifenden Rüden schutzlos ausgeliefert und wird oft tagelang von mehreren Rüden belagert.

Unter den Rüden kommt es nicht selten zu Aggressionen und heftigen Kämpfen unter potenziellen Konkurrenten. Dies führt zu ernsthaften Verletzungen, denn jeder Rüde will sich das „Recht“ sichern die Hündin zu decken. Wird die Hündin trächtig, ist sie gezwungen die Tragezeit an der Kette zu verbringen, als auch ihre Welpen an der Kette zu gebären

Eine Kastration macht ihr Leben sicherer

Fakt ist: Männliche Vierbeiner legen auf der Suche nach einer läufigen Hündin oder einer rolligen Katze oft erstaunliche Strecken zurück. Ab dem Moment, wo der Rüde den Geruch einer läufigen Hündin wahrnimmt, vergessen sie schier alles um sich herum. Die erlernter Vorsichtig im Straßenverkehr erlischt nahezu vollkommen. Auch in Deutschland kann man dieses Verhalten bei unkastrierten Rüden beobachten. Schnell sind die Besitzer vergessen und zu Hause kann der Hund so extrem darunter leiden, dass er das Fressen verweigert.

Unkastrierte Hündinnen oder Katzen sind mit jeder auftretenden Läufigkeit der Bedrängung durch männliche Vierbeiner ausgesetzt. Und mit großer Wahrscheinlichkeit werden die weiblichen Vierbeiner auch mit jeder Läufigkeit belegt und tragen Welpen aus. Dies ist eine hohe Belastung für die sowieso schon geschwächten und hungernden Muttertiere. Die Tierschützer sehen sie jeden Tag: Klapperdürre, abgemagerte Hündinnen mit angeschwollenem und entzündetem Gesäuge. Eben auch, weil noch immer keine einheitliche und flächendeckende Kastrationspolitik gibt.

Kastrationen von Straßentieren lässt nicht nur die Verhaltensweisen von Rüden schwinden, sondern verschafft auch den Weibchen eine enorme Entlastung. Eine Hündin bleibt nach einer Kastration länger gesund und wird dadurch mehr Chancen zum Überleben haben. Das Risiko an Brustkrebs oder einer Gebärmuttervereiterung zu erkranken sinkt und die körperliche Schmerzen durch eine Geburt bleiben aus.

Kastrierte Streuner sind in einer weit besseren Konstitution und können ihre Kräfte auf einen gesunden Körper konzentrieren. Die Tiere verlassen kaum noch ihr Revier und Beißereien kommen wesentlich seltener vor.

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