Rassehunde sind auf der ganzen Welt beliebt, besonders der Golden Retriever. Eine der meist gestellten Fragen an uns lautet:
Warum gibt es so viele Golden Retriever in der Türkei?
Und eigentlich müsste die Frage lauten:
Warum gibt es so viele Rassehunde in der Türkei?
Und warum landen so viele Rassehunde auf der Straße?
Vorweg möchten wir sagen, es sind nicht nur Golden Retriever, die es betrifft. Nahezu alle Arten von Rassehunden sind inzwischen auf der Straße oder in Tierheimen der Türkei zu finden.
So zum Beispiel betrifft es auch Rassen, wie
- Labrador,
- Boxer,
- Setter,
- Pointer,
- Chow-Chows,
- Huskys,
- Shiba Inus,
- Terrier aller Couleur
und viele, viele Rassen mehr. Aufgrund dieses Umstandes haben einige Tierschutzvereine sich, neben ihrer sonstigen Tierschutzarbeit, einer dieser Rassen angenommen. Wir haben uns neben den Mischlingen auch den Golden Retrievern angenommen.
Woher kommen all diese Rassehunde?
Diese Frage haben wir uns zu Beginn unserer Arbeit ebenfalls gestellt. Es ist offensichtlich, dass diese Frage unausweichlich gestellt werden muss! Von offizieller Stelle wurde uns mitgeteilt, dass viele dieser Rassetiere aus Russland in die Türkei gebracht und verkauft werden. Aber auch Privatpersonen kaufen sich über diverse russische Plattformen diese Rassehunde, um damit zu züchten. Eines dieser zahllosen Beispiele ist unsere kleine Golden Retriever-Familie aus Ankara: Sie wurden für die „Zucht“ angeschafft und solang geduldet, wie sie rentabel waren. Das Wohlbefinden der Hunde, die in die Hände dieser „Züchter“ fallen, ist zweitrangig. Werden die Tiere krank, haben sie keinen Wert mehr und folglich entsorgt.
Warum tun Menschen so etwas?
Dies ist so einfach, wie traurig zu beantworten: Es geht um Geld! Wie überall auf der Welt ist die Hauptmotivation solcher Menschen „ausbeuterische Geldgier“ gepaart mit fehlender Herzensbildung, Empathie und Verantwortungslosigkeit. Rassetiere bringen einen hohen Profit – dies ist bekannt und ebenso bekannt ist, dass Gier keine Grenzen hat.
Wer unsere Seite regelmäßig besucht, kennt sicher die Geschichte der beiden kleinen Maltipoos, Yuki & Maito. Diese beiden wurden aus Russland in die Türkei geschmuggelt und in Istanbul am Flughafen durch den Zoll beschlagnahmt. Beide Hunde wären mit Sicherheit in irgendeinem Hinterhof Verschlag gelandet, um dort weitere Welpen zu produzieren.
Was unternimmt die Türkei gegen das Problem?
An den Flughäfen der Türkei wird bereits seit geraumer Zeit gezielt kontrolliert, welche Tiere ins Land kommen. Sie dürfen nicht glauben, dass die Verantwortlichen in der Türkei den „Handel mit Rassentieren“ ignorieren oder gar billigen. Man nimmt dieses Problem sehr ernst.
Die verantwortlichen Begleitpersonen der geschmuggelten Tiere werden mit hohen Strafen belegt. Die Unterbringung und Versorgung der beschlagnahmten Tiere hat der „Eigentümer“ zu tragen. Zurück gibt es die Tiere in keinem Fall! Zudem wurde das türkische Tierschutzgesetz erneut angepasst:
Alle Haustiere müssen seit 2021 bis spätestens 2023, kostenpflichtig durch einen Veterinär, in einer entsprechenden Datenbank (PetVet System) mit Chip und genauen Angaben zum Tier registriert werden.
Allerdings bringt diese Maßnahme folgenschwere Probleme mit sich:
Gerade jetzt werden noch mehr Tiere ausgesetzt. Illegale Züchter wollen die Tiere loswerden.
Auch Hunde und Katzen aus dem Tierheim werden bei der Abgabe an Dritte registriert und dokumentiert. Das Aussetzten von Hunden wird mit einer empfindlichen Geldstrafe (10 000 TL) geahndet. Auch die Ausreise von Tieren aus der Türkei wird vom landwirtschaftlichen Ministerium der Türkei strenger kontrolliert.
Bedeutet für all die vielen Privatpersonen, welche unter dem Namen „Tierschutz“ und auf dem Rücken dieser Tiere Dolce Vita betreiben, ist mit den neuen Änderungen im türkischen Tierschutz ein Ende gesetzt. Diese können nicht mehr – wie sonst möglich – unzählige Hunde ins Ausland transferieren, um sie dort für teures Geld an den Mann bringen.
Was bedeuten diese Maßnahmen für uns?
Alle offiziellen Tierschutzvereine, samt unserer türkischen Partner, mussten sich bereits 2021 mit entsprechenden Nachweisen & Vereinbarungen als solche auf offizieller Stelle registrieren. Für uns als Tierschutzverein sind all diese neuen Änderungen ein erster und richtiger Schritt in eine gute Richtung.
Auch wenn wir bis Anfang 2023 aufgrund dieser Änderungen mit vielen weiteren ausgesetzten Hunden zu kämpfen haben.
Unsere Kontoverbindung
Kontoinhaber: | Care-4-life e.V. |
Kreditinstitut: | Sparda Bank Stuttgart |
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Bankleitzahl: | 60090800 |
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